Predators - Adrien Brody (Der Pianist) in Teil 3 der SF-Kultreihe

Robert Rodriguez produzierte mit "Predators" einen wunderbar altmodischen Actionkracher. In Schwarzeneggers Fußstapfen: "Oscar"-Preisträger Adrien Brody!

Fast ein Vierteljahrhundert nach dem von John McTiernan („Die Hard“) inszenierten „Predator“, greift Robert Rodriguez („From Dusk Till Dawn“) die beliebte Filmreihe rund um das außerirdische Kultmonster auf – mit überraschenden Ergebnissen. Das von ihm produzierte Spektakel erweist sich nicht als flache Fließbandproduktion ohne jeglichen Wiedererkennungswert, sondern knüpft nahtlos an den ersten Teil an. Der bodenständige Charme und die Dschungelatmosphäre wecken bei Fans von „Predator“ nostalgische Gefühle.

Nicht minder überraschend: Ausgerechnet Charaktermime Adrien Brody steigt in die gewaltigen Fußstapfen der Actionikone Arnold Schwarzenegger und straft jene Lügen, die ihm die Rolle eines knallharten Macho-Soldaten niemals zugetraut hätten! Mit grimmiger Entschlossenheit und Waschbrettbauch prügelt er auf die außerirdischen Monster ein.


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Unfreiwillige Landser auf fremdem Planeten

Acht Menschen landen im Dschungel einer ihnen unbekannten Welt. Wer sie dort aussetzte, weiß offenbar keiner von ihnen. Unter der Führung des knallharten Söldners Royce (Adrien Brody) rauft sich der kleine Trupp notgedrungen zusammen, um sich von Sekunde zu Sekunde das Lebensrecht auf dem fremden Planeten zu erkämpfen. Denn: Sie sind nicht alleine in dieser Welt! Rasch wird ihnen klar, dass eine ihnen technologisch und körperlich hoffnungslos überlegene Spezies auf den Fersen ist.

Die einzige Chance für Royce, Mossad-Agentin Isabelle (Alice Braga), Cuchillo (Danny Trejo, „Delta Farce“) & Co besteht im bedingungslosen Zusammenhalt. Doch trotz des gemeinsamen Feindes verlaufen Gräben zwischen den Gejagten, die eskalieren und ein Überleben schier unmöglich zu machen scheinen. Eine willkommene Gelegenheit für die außerirdischen Jäger, einen nach dem anderen auf grausige Weise abzuschlachten …

„Predators“ auf den Spuren von John McTiernans Kultfilm

Die mittlerweile kaum noch überschaubare Flut an Remakes, Reboots, Crossovers oder Fortsetzungen bekannter und beliebter Filmreihen der vergangenen Jahrzehnte spülte ebensolche Unmengen an filmischem Unrat ins Kino. Pikanterweise stellt exakt die „Predator“-Reihe ein Musterbeispiel hierfür dar, wie man Kultserien mit nur zwei Produktionen reif für die Schrottpresse macht.

„ Alien vs. Predator“ und vor allem der geradezu außerirdisch schlechte „Aliens vs. Predator 2“ zogen die beiden populären Filmmonster mit Geschmack an der Menschenhatz vollends ins Lächerliche. Mit „Predators“ gelingt Robert Rodriguez eine beinahe schon sensationell zu nennende Trendumkehr. Das Erfolgsrezept klingt dabei denkbar simpel: Zurück zu den Wurzeln! Der von Nimród Antal („Motel“) inszenierte Streifen entrümpelt konsequent jeglichen sinnlosen Ballast, verzichtet weitgehend auf CGI-Effekte, konzentriert sich auf die Stärken des 1987 entstandenen Kultfilms „Predator“ und erschafft somit einen aufs Wesentliche reduzierten, geradlinigen Actionkracher im Geiste der 1980er Jahre, wie ihn Regielegende John McTiernan kaum besser auf die Leinwand hätte zaubern können.



Adrien Brody in ungewohnter Rolle

Filme wie „Predators“ hängen naturgemäß stark von der Präsenz der Hauptdarsteller ab. Muskelprotz Arnold Schwarzenegger war der unumstrittene Star des erfolgreichen „Predator“. Seine Figur mit „Oscar“-Preisträger Adrien Brody zu besetzen erschien zunächst völlig absurd. Doch bereits in seinen ersten Szenen lässt der New Yorker keinen Zweifel daran aufkommen, wer in diesem Film das Sagen hat. Mit durchtrainiertem Körper und fester Stimme übernimmt er in jeglicher Hinsicht das Kommando auf der Leinwand. Zugegeben: Von Schwarzeneggers beeindruckenden Muskelbergen trennt ihn mehr als nur eine Kleinigkeit. Doch sein Charisma fegt jeglichen Zweifel hinweg: Adrien Brody hat das Zeug zum Actionhelden!

Wie weiland „Arnie“ kämpft er mit allen Mitteln ums Überleben – und verzichtet dabei auch schon mal gerne auf Oberkörperbekleidung. Erfreut stellt der geneigte Zuschauer fest, dass es sich der gute Brody tatsächlich leisten kann, seine inzwischen ansehnlichen Muskelberge zu präsentieren. 

Filmische Déjà-vus

„Predator“-Fans wird in Nimród Antals bislang ehrgeizigster Regiearbeit das eine oder andere Deja-vu-Gefühl überkommen. Dies liegt nicht am Dank „Matrix“ mit Déjà-vus bestens vertrauten Laurence Fishburne, sondern an den vielen bewusst eingestreuten Reminiszenzen an McTiernans Klassiker. Beispielsweise erinnert die dezent eingestreute Filmmusik nicht zufälligerweise an jenen Puls beschleunigenden, treibenden Score von Alan Silvestri aus „Predator“.

Die vergleichsweise primitiven Fallen der Gejagten stehen ebenso in der Tradition des ersten „Predator“-Filmes wie die Jagdmethoden, die Ausrüstung sowie die üble Laune der außerirdischen Menschenjäger. Sogar ganze Szenen wurden aus dem Original übernommen, was etwa beim Sturz der Protagonisten aus großer Höhe in einen See deutlich wird. Wiedersehen macht eben doch Freude …

Schlichter „Predators“-Plot

Freilich: Nachdenklich stimmendes Gefühlskino darf man sich von einem Film wie „Predators“ nicht erwarten. Sowohl Charaktere, als auch Dialoge und Plot sind vornehmlich schlicht gehalten. Der Actionkracher lässt sich ohnehin auf einen simplen Überlebenskampf reduzieren, bei dem die meisten Figuren vorzeitig ins Gras beißen, mitunter auf äußerst blutige Weise, wie jener Unglückliche, der nach einer Begegnung der Dritten Art tatsächlich über kein Rückgrat mehr verfügt.

Letztendlich läuft dieser Science-Fiction-Film auf den unvermeidlichen finalen Showdown hinaus, welcher immerhin mit einer dramaturgischen Wendung aufwartet. Abgerundet wird das grimmige Actionspektakel durch einen reichlich fiesen Schluss, der Appetit auf die (längst beschlossene) Fortsetzung macht.

Fazit nach rund 100 Minuten: Robert Rodriguez hat dem Predator neues Leben eingehaucht und lässt das zuletzt arg geschundene Fan-Herz nach den entbehrlichen „Alien vs. Predator“- Intermezzi endlich wieder höher schlagen.


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